Metametrie der Farben – Warum Farben je nach Licht unterschiedlich wirken können

Kurze Einführung in die Metametrie und ihre Bedeutung für die Gestaltung

 

Was bedeutet Metametrie?

Metametrie beschreibt das Phänomen, dass zwei Farben unter einer bestimmten Lichtquelle gleich aussehen können, unter einer anderen Beleuchtung jedoch unterschiedlich wirken. Man spricht dann von einer metameren Farbwirkung.

Warum ist das wichtig bei Wandfarben und Tapeten?

Farben wirken nicht immer gleich – ihr Aussehen hängt stark von der jeweiligen Lichtsituation ab. Besonders bei Wandfarben, Tapeten oder Stoffen kann es zu Überraschungen kommen, wenn eine Farbe im Showroom oder auf einem Bildschirm anders wirkt als später im eigenen Zuhause.

Ein Farbton, der bei Tageslicht neutral erscheint, kann unter warmem Kunstlicht plötzlich einen gelblichen oder grünlichen Unterton zeigen. Dies ist kein Fehler der Farbe, sondern ein typisches Beispiel für metamere Farbwirkung.

Metametrie im Raum: Unterschiedliche Wirkung auf verschiedenen Flächen

Auch innerhalb eines Raumes kann ein und dieselbe Farbe unterschiedlich wirken – je nachdem, wie das Licht auf die jeweilige Wand oder Decke fällt.
So kann zum Beispiel:

  • die Wand gegenüber dem Fenster deutlich heller erscheinen als die Seitenwände,

  • eine Decke einen anderen Farbeindruck vermitteln als die Wände,

  • eine Nische oder Schattenfläche den Farbton dunkler oder kühler wirken lassen.

Diese Unterschiede sind natürlich und unvermeidlich – und sollten bei der Farb- oder Tapetenauswahl mitbedacht werden.

Besonders sichtbar bei hochwertigen Farben

Interessanterweise ist die Metametrie bei besonders hochwertigen Farben oft stärker ausgeprägt. Das liegt daran, dass Premium-Farben in der Regel einen sehr hohen Pigmentanteil besitzen.
Diese feinen Pigmentstrukturen bewirken eine intensivere Lichtbrechung an der Oberfläche – was nicht nur die metamere Wirkung verstärkt, sondern vom Betrachter häufig auch als eine besondere Tiefenwirkung wahrgenommen wird.

Solche Farben verändern je nach Lichteinfall subtil ihren Charakter – sie wirken lebendiger, nuancierter und anspruchsvoller.

Typische Einflussfaktoren:

  • Beleuchtungsart: Tageslicht, LED, Halogen, Leuchtstoffröhre etc.

  • Tageszeit und Sonnenstand

  • Oberflächenbeschaffenheit: Matt, glänzend, strukturiert

  • Umgebungsfarben: Möbel, Boden, Dekoration

  • Raumgeometrie und Lichtführung

  • Pigmentqualität und -dichte der Farbe

Unsere Empfehlung:

Damit Sie sicher sein können, dass eine Farbe auch in Ihrem Raum genau den gewünschten Eindruck macht, empfehlen wir:

  • Farb- oder Tapetenmuster zu bestellen

  • Die Muster zu verschiedenen Tageszeiten und unter verschiedenen Lichtquellen zu betrachten

  • Die Muster direkt in dem Raum und an mehreren Wandflächen zu testen

So erleben Sie die Farbe in ihrem tatsächlichen Umfeld – ganz ohne Überraschungen.

Tipp:

Auch bei edlen Premiumfarben gilt: Licht verändert den Eindruck. Doch genau das macht ihren besonderen Reiz aus.